Meine Eltern hatten sich schon vor längerer Zeit angekündigt, um die Woche in Flensburg zu verbringen. Leider legte ein launiger Überraschungsauftritt des gestörten Clowns Beppo COVID die Pläne unzeremoniell auf Eis. Aber glücklicherweise sind sie anständig durchgeimpft, und ihre Infektion ging vorbei wie eine solide Erkältung, während sie sich daheim auskurier(t)en. Puh.
Stattdessen konnten wir liebe Freunde aus der alten Heimat als erste Gäste in der neuen Homebase zum Frühstück empfangen. Sie waren mit dem Bulli auf dem Weg in den noch höheren Norden, und ihr Weg führte sie an Flensburg vorbei. Die Message “Was macht Ihr am Dienstag zum Frühstück?" kam etwas unerwartet, aber hey, im Kalender hatte sich ja spontan eine Lücke aufgetan. Die Frage konnten wir also mit “Euch füttern”, einem Berg Semmeln Brötchen und einem Kilo Erdbeeren beantworten. Danach zeigten wir F&L noch die sonnige Hood und den Strand — kam gut an. Nicht, dass ich nach Bestätigung süchtele, aber F’s mehrfaches “Das habt Ihr gut gemacht” war trotzdem schön zu hören. Yep, es ist schon sehr nice hier. 🙌🏼
Und als mir klar wurde, wie sehr ich sie (und Andere) vermisst habe, zogen sie dann auch schon weiter, da sie noch ein paar Kilometer vor sich hatten und nicht bis in die Nacht hinein auf der Straße sein wollten. Bon voyage!
Der Rest der Woche war hauptsächlich von Lernen & Programmieren ausgefüllt. Faszinierend, wie viel man innerhalb einiger Jahre verlernen kann, wenn man das Wissen nicht benötigt. “Use it or lose it”, indeed. Mein Hirn ist sehr gut darin, unbenutzte Fähigkeiten relativ schnell einfach vom Tisch zu schieben — ähnlich einer Hauskatze, die Kram vom Regal schmeisst und optional dabei auch noch Blickkontakt hält. 1
Aber ich komme langsam wieder in meinen Groove und finde mich in meinen neuen Tools zurecht, was mich freut. Software-Entwicklung ist eines der aggressivsten Gewerke, was Churn bei den Arbeitsmitteln und -prozessen angeht, und gerade im Javascript/TypeScript-Bereich hat sich in den letzten 6-7 Jahren, seit ich die Sprachen produktiv benutzt habe, sehr viel getan.
Software-Entwickler fahren i.d.R. sehr auf neue, interessante, shiny Dinge ab. Wir lieben dieses High, wenn wir eine neue Sprache/ Bibliothek/ Methodik entdecken, verstehen und erfolgreich einsetzen können. Nur folgt auf dieses High dann oft der Alltag … ohne Highs. Also suchen wir nach dem nächsten heissen Ding. Gerade in der JS-Ecke ist dieses Problem recht verbreitet, was teilweise absurde Auswirkungen auf die Arbeitsmittel (das Tooling) nach sich zieht. Auf der anderen Seite gibt es ein paar wirklich fantastische Entwicklungen im Web und im JS-Ökosystem, die aus dieser grundsätzlichen Neugier und Begeisterungsfähigkeit geboren wurden. Nun ja: “🍅, 🍅”.
Ergo: wenn man eine Weile nicht in diesem Bereich gearbeitet hat (sagen wir: 6-7 Jahre), ist der Wiedereinstieg möglicherweise etwas … überwältigend. Aber ich wurschtele mich durch, und verfolge weiter die Idee der Anleitung zum Stromsparen, die ich vor einigen Wochen hatte.
Ich habe dafür eine kleine Site gebaut: Stromkosten Sparen.2 Dort kann man den aktuellen, eigenen kWh-Preis angeben, und die Geräte im Haushalt auflisten. Die Site errechnet die jährlichen Kosten. Das funktioniert schon sehr gut, check it out!
Dazu werden in den nächsten Tagen noch weitere Sektionen kommen, u.A. Auswertungen und Tipps:
- Was bedeutet die aktuelle Energie-Preis-Entwicklung für mich und meine Geräte über die nächsten Jahre?
- Wie kann ich mit einfachen Mitteln meine Kosten senken, oder bin ich evtl. sogar schon gut aufgestellt?
Die Site ist aktuell sehr simpel, und das ist so gewollt. Komfort wird nachgeliefert! 😂 Ich habe diverse Ideen auf meiner Todo-Liste, aber irgendwo muss man ja anfangen.
Falls jemand von Euch Ideen fürs Marketing hat, oder wie ich die Site besser verbreiten kann, pingt mich bitte an! Ich kann Software entwickeln, aber Branding, Marketing und PR sind schwarze Magie für mich. Ich habe nicht vor, mit der Site Gewinne zu erzielen, ich möchte nur meine Landsleute zum Energiesparen anhalten. Jede:r freut sich über mehr Geld in der Tasche am Ende vom Jahr, und das ist (leider) der beste Ansatzpunkt, um Menschen dafür zu gewinnen.
I’ll keep you posted!
Dieser Post ist Teil meines “Fresh in Flensburg”-Newsletters. Ab Mitte April 2022 schreibe ich für knapp 6 Monate jede Woche eine Mail mit Eindrücken, Erlebnissen und vielleicht auch Fotos zu und aus “meiner” neuen Stadt. Ausgabe #25 wird das Staffelfinale.
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