Donnerstagmorgen sind dafür da, um die Sonnenlichtlampe aus dem Keller zu holen und damit dem nahenden Winter zu trotzen. Eddard Stark hatte Recht! (Eltern, fragt Eure Kids.)
Wenn Ihr Ideen habt, wie ich endlich mal die 2000-Abonnenten-Marke knacken könnte, schreibt mir eine Mail! Vielleicht sollte ich …
- zu Jan Böhmermann in die Sendung gehen? (Zielgruppe: ÖR-affine Anarcho-Hipster!)
- vor dem Bundestag sprechen? (Zielgruppe: ca. 1000 ältere Menschen!)
- meine nicht-existenten Youtuber-Connections anpingen? (Zielgruppe: 2 Milliarden deutsche Kids!)
- bei Radio-Profis nach einem Interview betteln? (Zielgruppe: …?)
Ich weiss es nicht. Mein PR- und Marketing-Fu ist schwach. Meinungen?
Habt einen tollen Donnerstag! Bis zur nächsten Ausgabe,
— Carlo.
Boeing Microlattice: Die vermutlich leichteste Metallstruktur der Welt
Boeing Microlattice. Quelle: Boing.
Artikel der International Business Times «gtü» — Boing hat ein neues Mikrometallgitter-Material (“Microlattice”) vorgestellt, dass zu 99.9% aus Luft besteht. (Hauptsächlich besteht es aus winzigen querverbundenen hohlen Röhrchen, deren Wandungen ca. 1000⨉ dünner als ein menschliches Haar sind.) Das Material ist superleicht, immens schockabsorbierend und sehr flexibel.
Konkrete Anwendungsgebiete gibt es derzeit noch nicht, aber da Boing sowohl in der Aerospace- als auch in der Automobil-Industrie (als Zulieferer) tätig ist, habe ich so meine Vermutungen, wo das Material zum Einsatz kommen könnte. :)
Das von Boing veröffentlichte Video (2:23 min) ist auch ohne Englischkenntnisse sehenswert. Wem das zu lang dauert: hier ist ein Bild, in dem ein Microlattice-Quader auf einer Pusteblume sitzt.
In einer Hackernews-Diskussion zum Thema kam die Frage auf, ob sich das Material rein theoretisch auch als “Füllung” für große Luftschiffe (Zeppeline o.Ä.) eignen würde — eventuell könnte man es in eine feste Hülle packen und die 99.9% Luft im Material durch Wasserstoff ersetzen? 1
Ja, das würde funktionieren: Luft wiegt unter Normbedingungen 1.293 kg/m3; das Gewicht einer Struktur aus 0.01% Aluminium (2700 kg/m3) und 99.99% Wasserstoff (0.09 kg/m3) dagegen beträgt pro Kubikmeter lediglich 0.36 kg. Da fehlen mir etwas die Worte.
Haarfeine Hirnimplantate
Artikel bei KurzweilAI «gtü» — An der Washington University wurde ein haarfeines Gerät entwickelt, das im Kopf implantiert werden kann, um dort auf drahtlosen Befehl hin medizinische Wirkstoffe freizusetzen, die gezielt Sektionen des Hirns beeinflussen können.
A team of researchers has developed a tiny “wireless optofluidic neural probe” the width of a human hair that can be implanted in the brain and triggered by remote control to deliver drugs and activate targeted populations of brain cells.
The technology, demonstrated for the first time in mice, may one day be used to treat pain, depression, epilepsy, and other neurological disorders in people by targeting therapies to specific brain circuits with fewer side effects, according to the researchers at Washington University School of Medicine in St. Louis and the University of Illinois at Urbana-Champaign.
The research builds on earlier work in optogenetics, a technology that makes individual brain cells sensitive to light and then activates those targeted populations of cells with flashes of light.
Momentan funktioniert das nur in Versuchstieren, die Hoffnung ist aber, derartige Geräte eines Tages für Menschen verfügbar zu machen, und das nicht nur im Hirn, sondern überall dort, wo sie gebraucht werden — z.B. als Regulator an inneren Organen, die von chronischen Entzündungen geplagt sind.
(Mit der Optogenetik befasste sich auch die Meldung über Algenproteine gegen Blindheit in der letzten Ausgabe.)
Aufrollbare Screens
Aufrollbarer TV. Quelle: LG
Artikel in der Korea Times «gtü» — Der Elektronikgigant LG Electronics arbeitet nach eigenen Aussagen an einem hauchdünnen, aufrollbaren Screen, der Anfang 2016 in der Form eines 55”-TV-Prototypen vorgestellt werden soll.
LG Electronics, the world’s No. 2 TV maker, announced Monday a plan to unveil a “rollable” OLED TV at a technology fair in the United States early next year.
“LG Electronics is working on developing a 55-inch rollable TV, which will be introduced at the International Consumer Electronics Show (ICES) in January 2016,” an official in charge of LG’s technology research center told The Korea Times.
The TV will be a prototype, which means that mass-production will be possible three or four years later.
LG hat interessante Ideen: im September z.B. stellte die Firma auf einer Messe einen Fernseher vor, der von zwei Seiten angeschaut werden kann. ( Business Insider: LG double-sided TV «gtü».)
Früher gabs Röhrenfernseher (Kids, fragt Eure Eltern), bald kann man TVs in eine Röhre, äh, Posterrolle schieben.
Zu guter Letzt…
Wenn ich die neue NadZ-Ausgabe zusammenstelle, sehe ich oft Stories, die ich interessant finde, zu denen ich aber nichts schreiben möchte. Solche Kurzlinks poste ich täglich auf Twitter (@municode#nadz) und gleichzeitig natürlich auch auf Facebook. Für die tägliche Portion NadZ schaut halt auch zwischen den Ausgaben hin und wieder mal dort vorbei! :)
Hier sind diese gesammelten Links seit der letzten Ausgabe.
More people have died by taking selfies this year than by shark attacks (Telegraph) «gtü»
Mehr Tote durch Selfies als durch Hai-Attacken: die natürliche Auslese der Zukunft/Gegenwart ist da!
FIRST UP: What We’re Reading for Thursday (SpaceNews) «gtü»
SpaceNews haben einen neuen, täglichen News-Blitz im Angebot. Interessant! Kann man direkt dort lesen oder täglich als Newsletter geliefert bekommen. Verrücktes Konzept, diese Newsletter!
Warum wir die neue Arbeitswelt nicht fürchten müssen (Süddeutsche.de)
Die SZ erklärt mal ein wenig, welche Optionen wir haben. Deutschland sollte in die Gänge kommen!
Die Vereinigten Staaten und Deutschland befinden sich in der gleichen Situation: Das Wesen der Arbeit löst sich auf und damit auch ihre Bedeutung. Das was Arbeit war, geht in eine nächste Stufe über. Wie diese aussehen wird, hängt nicht nur an politischen, kulturellen und wirtschaftlichen Faktoren. Die nächsten Kapitel der Geschichte werden vor allem in Computercode geschrieben. Dass die USA uns hier überlegen sind, sollte Deutschland nervös machen. Im 21. Jahrhundert gilt: Wenn eine Gesellschaft ihre Zukunft in den eigenen Händen behalten möchte, muss sie diese programmieren können.
Selbstfahrende Autos für Pendler ab November im Einsatz (futurezone.at)
In Holland sind selbstfahrende Autos für Pendler ab November im Einsatz. Ein Pilotprojekt auf öffentlichen Straßen, im normalen Verkehr.
Daimler startet Testbetrieb: Erster selbstfahrender Lastwagen auf deutscher Autobahn (FAZ)
Am letzten Freitag startete Daimler den Testbetrieb ihres ersten selbstfahrenden LKW auf der A8.
Plastic-eating worms may offer solution to mounting waste, researchers discover (Phys.org) «gtü»
Möglicherweise ersticken wir doch nicht in unser aller Styropor-Abfall: Mehlwürmer können das Zeug essen und biologisch abbauen, wie jetzt herausgefunden wurde.
Aerial Construction – Institute for Dynamic Systems and Control (ETH Zurich) «gtü»
Die ETH Zürich bringt Drohnen bei, selbstständig eine Hängebrücke zu bauen (unter Laborbedingungen). Video anschauen!
How To Live Longer: Scientists Are Pushing To Make 120 The New 70 (International Business Times) «gtü»
Researchers and pharmaceutical companies are pursuing ways to ward off death by cancer, heart disease and other common causes through precision medicine, gene editing, stem cell replacement therapy and 3-D bio printing. Though current patients shouldn’t expect to reach an average lifespan of 120 – experts say these novel technologies could make it a reality for the next generation.
Disney Is Using Augmented Reality To Bring Coloring Books To Life (The Verge) «gtü»
Disney arbeitet an “Augmented Reality”-Malbüchern. Haltet davon, was Ihr wollt, aber ich find’s heiter. :) Die drei animierten GIFs auf der Seite erzählen grob das Wichtigste.
Life on Mars? You Read It Here First. (The New York Times) «gtü»
1907 stand fest: auf dem Mars gibt es Leben! Kein Zweifel möglich. :)
Künstliche Intelligenz: Google kauft sich bei deutschen KI-Forschern ein (ZEIT ONLINE)
Neuronale Netze, Roboter, Datenanalyse: Was am Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz entwickelt wird, interessiert Google. Nun beteiligt es sich daran.
Die Hippies des Informationszeitalters (Krautreporter)
Alles, was in der Evolution Hunderttausende Jahre dauern würde oder gar ausgeschlossen ist, wollen sie heute schon möglich machen. Der zweite Teil unserer Themenwoche “Menschen und Maschinen” beschäftigt sich mit der Gegenwart. Mit Menschen, die bereits teilweise Maschine sind: den Cyborgs.
Willkommen in der Maschine (Krautreporter)
Teil 3 (und Schluss) der lesenswerten Krautreporter-Reihe zu Mensch, Maschine und Zukunft.
Muss unsere Zukunft zwangsläufig etwas mit uns Menschen zu tun haben? Oder könnte es nicht auch sein, dass die Zukunft etwas gehört, das schon heute unser Leben dominiert: der Maschine?
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Die Sicherheitsrisiken, die Wasserstoff mit sich bringt, lassen wir mal ausser acht. ↩︎