Vor ein paar Wochen hat ein “Discount-Bäcker” in Trudering aufgemacht. Ich vermutete, dass es sich um einen “keine Bedienung, niedrige Preise”-Laden handelt, war mir aber nicht sicher.
Gestern abend sitz ich im Bus, auf dem Weg heim, und seh' durchs Dunkel das erleuchtete Schaufenster. Letzteres mit einem neuen, handgeschriebenen Vermerk.
“Kaffe + Crosso 1.50€”.
Was zum Teufel ist ein “Crosso”? Und “Kaffe”? Huh? Verwirrung.
Heute morgen hab ich dann mal reingeschaut und mit der Chefin geplaudert. Die Geschichte nahm dann innerhalb von 15 Sekunden Züge einer Ohnsorg-Theater- Aufführung an.
Ich: “Guten Morgen, ich hätte gern das, was Sie da im Fenster bewerben… was auch immer das ist.”
Chefin: “Haha… Kaffee und Croissant. Ist falschgeschrieben, oder?”
Ich: “Ich fürchte ja. Aber hey, es hat mich neugierig gemacht!”
Chefin: “Ich weiss nicht genau, wie man ‘Croissant' schreibt. Hey [Angestellte], wie schreibt man ‘Croissant'?”
Angestellte: “Puh… äh… ich weiss es nicht aus dem Kopf.”
Chefin: “Ah, okay. [Angestellter], komm mal her. Hier sind Stifte, schreib das Angebot nochmal richtig auf die Scheibe.”
Angestellter: “Wieso, was ist falsch?”
Chefin: “Da steht ‘Crosso', das stimmt nicht. Und ‘Kaffe' ist auch nicht richtig.”
Angestellter: “Woher soll ich denn jetzt wissen, wie man das schreibt?”
Ich: (etwas ungläubig) “C-r-o-i-s-s-a-n-t.”
Angestellter: “Was? Nochmal, langsamer.”
Ich: “C-r-o-i-s-s-a-n-t. Aber dort an der Theke stehen ca. 5 verschiedene Preisschilder, auf denen es steht. Nehmen Sie doch einfach eins von denen und schreiben Sie es ab.”
Angestellter: (murmelt, nimmt die Stifte, geht raus und beginnt zu schreiben)
Chefin: “… Ey, das ist falsch! Nimm halt das Schild!”
Der Kaffee war übrigens okay, und das Croissant auch ganz gut.